DLP-Chip-Spiegel sind fünfmal kleiner als ein menschliches Haar. Knapp 800.000 dieser Mikrospiegel müssen für eine Auflösung von 1024 x 766 Pixel auf einem Chip sein. Aber der Aufwand lohnt: Die Mikrospiegel schaffen ein phantastisches Bild bei Beamern, Rücklichtbeamern und Videoprojektoren. Die Auflösung pro Chip geht mittlerweile hoch bis zu 4160 x 2080 Pixel.

Eingesetzt werden die Mikrospiegel mit 16 Mikrometern Durchmesser in so genannten Mikrospiegelaktoren. Jeder einzelne Spiegel ist dabei so gelagert, daß er in Wellen je nach angelegtem elektrostatischem Feld zwischen den Zuständen 0 und 1 hin- und herbewegt werden kann. Der vollständige Wechsel zwischen 0 und 1 kann bis zu 5000 mal pro Sekunde erfolgen.
Ursprünglich nur für Schwarz-Weiß-Darstellungen gedacht, benötigt ein Mikrospiegel 5 Zustände (Bit) für eine anständige, farbige Präsentation. Jeder Bit mit den jeweiligen Ausprägungen 0 oder 1 verdoppelt sich in der Zeitraumlänge zum Vorläufer.
Bei einer farbigen Darstellung mit nur einem Chip pro Projektor wird vor den Lichtstrom ein Farbrad aus den RGB-Farben Rot, Grün und Blau gesetzt. Da die Lichtquelle meist weiß ist, kann eventuell noch eine weiße Fläche hinzu geschaltet werden. Dies schafft bessere Helligkeitswerte im weißen Bereich.
Je nach Änderung des Farbfilters schaltet die Elektronik das Teilbild frei, das vom menschlichen Auge als Bild wahrgenommen wird.

Regenbogeneffekt bei DLP-Beamern

Ein so genannter Regenbogeneffekt entsteht beim Übergang der Farben durch die unterschiedliche Wahrnehmungsfähigkeit des Auges. Ihm konnte durch eine Verdoppelung der Raddreh-Geschwindigkeit und der Farbfelder (2xRGB, 1xWeiß) beigekommen werden.
Bei einer Darstellung mit drei Chips wird das Licht in die Bestandteile Rot, Grün und Blau zerlegt. Erst danach wird es auf die einzelnen Chips zur Weiterverarbeitung gerichtet. Die Teilreflektionen werden dann wieder zu einem sichtbaren Einzelbild für das menschliche Auge zusammen gesetzt.
DLP-Projektoren weisen eine höhere Ausgangslichtleistung auf als LCD-Projektoren. Dies liegt an der hier fehlenden Polarisierung des Lichts. Auch die Kontrastwerte sind bei DLP höher als bei LCD. Und Nachzieheffekte fallen flach.
DLP-Projektoren halten länger als LCD-Systeme. Dies liegt vor allem daran, daß dei jeweilige Lichtleistung besser genutzt wird.